Benefizkonzert zugunsten „Echo hilft“

19.11.2017 Staatstheater Darmstadt 18:00 Uhr

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1.Teil

2017 feiern die evangelischen Christen 500 Jahre Reformation. Grund genug den ersten Teil unseres Konzertprogramms für das Benefizkonzert am 19.11.  diesem besonderen Jubiläum zu widmen.

Nach dem Eröffnungsstück, der „Renaissance Suite“ von Cesarini, mit der wir unser Publikum in Luthers Zeit versetzen wollen erklingt „Martin Luther“. Eine Komposition von Thorsten Reinau.  Dieser beschreibt in mehreren musikalischen Bildern das Leben Luthers in seiner Zeit. Das sehr anschauliche Anschlagen der 95 Thesen an die Kirchentür gehört genauso dazu wie eine klangliche Darstellung von Luthers Lebensgefährtin Katharina von Bora. Luthers Auftritt vor dem Reichstag zu Worms wird mithilfe eines Tenors inszeniert. Thorsten Reinau hat eine Komposition geschaffen die klanglich nahe der Volksmusik ist und damit ausdrucksstark und bildhaft große Szenen in den Köpfen der Zuhörer entstehen lässt. Sein Werk endet in einen großen Schluss bei dem Luthers Choral, „Ein feste Burg ist unser Gott“, vom kompletten Orchester intoniert und durch darüber liegende Trompetensignale glänzend präsentiert wird.

Das dritte Stück im ersten Programmteil greift eben diesen Choral auf. Dass es wirklich Luther war, der das Lied zwischen 1525 und 1529 geschrieben hat, gilt als sicher. Bei der Melodie allerdings könnte ein enger Freund Luthers, der „protestantische Urkantor“ Johann Walter nachgeholfen haben. War es zunächst ein schlichtes Erbauungslied, das auf Plätzen und Straßen gesungen wurde, wurde es in den Jahrhunderten danach von großen Komponisten als Grundlage eigener Werke oder in verschiedensten Bearbeitungen verwendet. Dazu gehören Johan Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy ebenso wie Max Reger und Franz Liszt.

Der Text, basierend auf Psalm 46, wurde in vielen weltlichen Umdichtungen eingebracht. Von Liedern der deutschen Arbeiterbewegung des späten 19. Jahrhunderts über Bert Brechts „Hitler-Choräle“ von 1933 bis zu den Protestsongs westdeutscher Anti-Atom-Aktivisten der 80er Jahre im Wendland. Selbst in der wenig kirchenfreundlichen DDR gehörte das Lied zur Allgemeinbildung. Hatte es doch Friedrich Engels einst als „Marseillaise des Jahrhunderts“ zum Revolutionslied erhoben. Mit dem 500jährigen Reformationsjubiläum ist es in diesem Jahr so aktuell wie zu Luthers Zeit.

Philip Sparke, 1951 geborener britischer Komponist, der überwiegend für verschiedene Bläserbesetzungen schreibt, hat „ Ein feste Burg“ als Melodie in seiner Komposition  „Between the Two Rivers“ verwendet und in einem phantastischen Werk Teile daraus variiert. Es entstand ein klangewaltiges in vielen Teilen filigranes Stück, das den Aufführenden sowohl technisch als auch klanglich alles abfordert. Ein Werk, das für einige Gänsehautmomente bei Publikum und Musikern gleichermaßen sorgen wird.

Infos  über die 2. Programmhälfte folgen.